Mainz (epd). In Mainz sind am Freitag mehrere Tausend Menschen einem Demonstrationsaufruf der Protestbewegung "Fridays for Future" gefolgt. Bereits zu der Auftaktkundgebung auf dem zentralen Gutenbergplatz kamen rund 6.000 bis 7.000 Jugendliche und Erwachsene. Die Protestbewegung werde mit jeder Kundgebung lauter, sagte der Redner, der Mainzer Sprecher der Klimastreik-Bewegung, Maurice Conrad: "Es ist längst kein Spaß mehr." Die Mächtigen in Politik und Wirtschaft hätten bislang nichts unternommen, damit die Erde auch künftig noch bewohnbar bleibe. Der Bundesregierung warf er vor, sie betreibe Klimaschutz "mit dem Tempo einer Nacktschnecke".
Zur Teilnahme an der Kundgebung und einem anschließenden Marsch durch das Zentrum der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt hatten die Veranstalter in ganz Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland aufgerufen. Auch Gruppen aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg waren eigens nach Mainz gereist. Im Vorfeld waren 7.000 bis 10.000 Teilnehmer erwartet worden. Unter den Demonstranten waren auch viele Menschen aus der Eltern- und Großeltern-Generation der streikenden Schülerinnen und Schüler.
Für den Nachmittag war in Mainz eine weitere Großkundgebung geplant. Landwirte aus Rheinland-Pfalz und Hessen hatten zu einem Traktorkorso aufgerufen, der am ZDF-Sendezentrum beginnen sollte. Die Bauern wollten ihren Unmut über die verschärften Düngevorschriften und die ihrer Meinung nach unfaire Berichterstattung der Medien zum Ausdruck bringen. Im Vorfeld hatte die Polizei wegen der beiden Proteste vor erheblichen Verkehrsproblemen in der Stadt gewarnt.