Düsseldorf (epd). Die Dachorganisation des Düsseldorfer Karnevals, das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), dringt darauf, den Juristen Björn Clemens aus dem Düsseldorfer "Narrencollegium" auszuschließen. "Wir werden mit dem 'Narrencollegium' umgehend Kontakt aufnehmen und den Vorstand auffordern, das Mitglied Björn Clemens aus dem Verein auszuschließen", erklärte CC-Präsident Michael Laumen am Dienstag in einer schriftlichen Stellungnahme. Andernfalls würden dem Verein weitreichende Konsequenzen drohen bis hin zu einem Ausschluss, teilte das CC mit. Das "Narrencollegium" ist Mitglied im Comitee Düsseldorfer Carneval, das auch für den Rosenmontagszug zuständig ist.
Clemens steht der rechtsextremen Szene nahe. Das hatte die "Rheinische Post" (Dienstag) berichtet. Er sei Vorstandsmitglied der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Gesellschaft für freie Publizistik (GfP). Zudem sei er Bundesvize der Partei "Die Republikaner" gewesen. Als Anwalt vertritt er derzeit einen der beiden Tatverdächtigen im Mordfall Lübcke, Markus H.. Das "Narrencollegium" hatte der "Rheinischen Post" mitgeteilt, die Verbindungen in die rechtsextremen Szene seien vor der Aufnahme in den Verein bekannt gewesen, aber man achte darauf, dass Clemens "die Regeln" einhalte.
CC-Präsident Michael Laumen betonte, dass extremistisches Gedankengut keinen Platz im Düsseldorfer Karneval haben dürfe. "Wir dürfen es nicht tolerieren, dass Menschen, die nachweislich extremistischen Gruppierungen nahestehen, am Rosenmontagszug auf einem Prunkwagen mitfahren", sagte Laumen. Der Düsseldorfer Karneval sei weltweit für seine Toleranz bekannt: "Aber wenn es um extremistisches Gedankengut geht, müssen wir ganz klar eine rote Linie ziehen."