Auch sei es eine gute Tradition in vielen Kirchengemeinden, dass Vertreterinnen und Vertreter des landwirtschaftlichen Berufsstandes in Presbyterien und Synoden vertreten seien, sagte Schad. Mit Blick auf die Kirchenwahlen am 1. Advent ermutigte der Kirchenpräsident diese dazu, sich auch künftig in die Gestaltung des Gemeinwesens und der Kirche einzubringen.
Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, die in der Landeskirche für die Arbeitsbereiche Umwelt und die Arbeit mit Landwirten und Winzern zuständig ist, betonte die Bedeutung eines konstruktiven Austauschs zwischen Kirche und Landwirtschaft. Es sei wichtig, dass Landwirte und Winzer von ihrer Arbeit leben könnten. Zugleich müssten die ökologischen Aspekte einer nachhaltigen Bewirtschaftung beachtet werden. Bauernverband und Landeskirche sollten überprüfen, ob sie ihre Zusammenarbeit projektorientiert vertiefen könnten. Als Beispiel nannte die Oberkirchenrätin Begegnungen in landwirtschaftlichen Betrieben und eine "Blühstreifenaktion", bei der landwirtschaftliche Flächen besonders insektenfreundlich gestaltet werden.
Bauernpräsident Eberhard Hartelt nannte als größte Herausforderungen für Bauern und Winzer die Folgen des Klimawandels und das mangelhafte Ansehen landwirtschaftlichen Arbeitens in der Bevölkerung. "Die Darstellung von Landwirten als Bodenvergifter und Tierquäler verletzt unsere Mitglieder zutiefst und wird der Leistung des Berufsstandes für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und ihrem Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen nicht gerecht", sagte er.
Die Vertreter von Landeskirche sowie des Bauern- und Winzerverbandes waren sich darin einig, dass der Wert von Nahrungsmitteln wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden müsse. Mit Blick auf die Vergabe von Kirchenland über den Protestantischen Pfründestiftungsverband herrschte Einigkeit darüber, dass die Flächen sowohl einen Beitrag zur Sicherung der Pfarrbesoldung leisten als auch den Pächtern eine faire und nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen ermöglichen sollten.
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd hat nach eigenen Angaben rund 12.000 Mitglieder in insgesamt 611 Ortsvereinen.