Rom (epd). In einer Messe am Neujahrstag hat Papst Franziskus Gewalt gegen Frauen scharf verurteilt. Frauen würden unablässig "beleidigt, geschlagen, vergewaltigt und dazu gebracht, sich zu prostituieren", beklagte das Kirchenoberhaupt anlässlich des katholischen Weltfriedenstags am Mittwoch. Gewalt an Frauen sei eine "Schändung Gottes, der von einer Frau geboren wurde", erklärte er im Petersdom.
Der Papst warb dafür, Frauen stärker an der Lösung von Konflikten zu beteiligen. "Die Frau ist Spenderin und Mittlerin des Friedens und muss an den Entscheidungsprozessen voll beteiligt werden", sagte Franziskus. "Denn wenn die Frauen ihre Gaben weitergeben können, dann ist die Welt geeinter und friedvoller", betonte er.
Franziskus verurteilte überdies die Zurschaustellung des weiblichen Körpers "auf den profanen Altären der Werbung, des Gewinns" als Gewalt. Damit würden Frauen als "nutzbare Oberflächen" missbraucht.
Das Kirchenoberhaupt prangerte ferner den Umgang westlicher Gesellschaften mit schwangeren Migrantinnen an. Beim Versuch, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, unternähmen Mütter gefährliche Reisen, sagte er unter Anspielung auf die riskante Überquerung des Mittelmeers, die viele Menschen in überfüllten Booten unternehmen. Diese Frauen würden für "überschüssig gehalten von Menschen, deren Bauch voll ist mit Dingen und deren Herz leer ist an Liebe".
Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. Seit 1968 wird am gleichen Datum der Weltfriedenstag begangen. Der Papst stellte seine Botschaft zum diesjährigen Weltfriedenstag unter das Motto "Der Frieden als Weg der Hoffnung - Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr".