Berlin, Essen (epd). Der Deutsche Städtetag fordert mehr finanzielle Unterstützung der Kommunen beim Ausbau des Ganztags an Grundschulen. Bei Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung müssten Bund und Länder "einen erheblich größeren Anteil an den Investitionskosten übernehmen und sich dauerhaft an den Betriebskosten beteiligen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Online, Print Samstag). Notwendig seien rund eine Million zusätzliche Betreuungsplätze.
Die bisher vom Bund eingeplanten zwei Milliarden Euro deckten nur einen kleinen Teil der notwendigen Investitionen von 7,5 Milliarden Euro, kritisierte Dedy. Die jährlichen Betriebskosten bezifferte er mit 4,4 Milliarden Euro.
Weitere Probleme sieht der Vertreter des Städtetags im Mangel an ausgebildetem Fachpersonal und fehlenden Räumen. "Für einen umfassenden Rechtsanspruch, wie ihn die Koalition bis zum Jahr 2025 plant, wird es trotz aller Anstrengungen kaum gelingen, ausreichend Fachkräfte mit den notwendigen pädagogischen Qualifikationen zu finden." Ein Ganztagesbetrieb mache zudem an den Schulen den Bau von zusätzlichen Räumen nötig für Mittagsverpflegung, die individuelle Förderung von Schulkindern und mehr Freizeitmöglichkeiten.