Essen, Berlin (epd). Die Zahl der Asylanträge in der EU ist einem Bericht zufolge 2019 erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen. Von Januar bis Ende September hätten die EU-Länder insgesamt 473.215 Erstanträge auf Asyl registriert, berichteten die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag). Wie aus Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat hervorgehe, sei das ein Zuwachs von 8,6 Prozent. Demnach stiegen die Zahlen erstmals nach dem Höchststand von 1,2 Millionen im Jahr 2015 wieder an.
In Deutschland hingegen sei die Zahl spürbar zurückgegangen. Deutschland bleibe mit 111.015 Anträgen bis Ende September zwar weiter Hauptzielland für Asylbewerber, aber mit stark sinkender Tendenz: In diesem Jahr wurden den Angaben zufolge nur noch 23 Prozent der Anträge in der Bundesrepublik gestellt. 2018 seien es noch 28 Prozent, 2017 31 Prozent gewesen.
Zuwächse hätten vor allem Frankreich und Spanien verzeichnet: Die französischen Behörden registrierten laut den Funke-Zeitungen bis Ende September 18 Prozent aller EU-Asylbewerber (87.095), die Spanier 17 Prozent (79.735). Hauptherkunftsländer der Asylbewerber seien Syrien, Afghanistan und Venezuela.