Bonn (epd). Drei von vier Deutschen (78 Prozent) haben in diesem Jahr die Krise in Syrien wahrgenommen. Von dem Zyklon Idai in Südostafrika bekamen die meisten Deutschen (73 Prozent) jedoch nichts oder nur wenig mit, wie aus einer am Montag veröffentlichten repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von "Aktion Deutschland Hilft" hervorgeht. Vom Bürgerkrieg in Jemen wusste etwa jeder zweite Deutsche nichts oder nur sehr wenig (51 Prozent). Die Situation der Rohingya in Myanmar und Bangladesch nahmen 61 Prozent der Umfrageteilnehmer nicht oder nur sehr wenig wahr.
Das Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" erläuterte, dass Medien fast jede Woche über den Krieg in Syrien berichtet hätten. Jedoch stünden die militärischen und politischen Entwicklungen im Zentrum der Berichterstattung. "Das alltägliche Leid und die Entbehrungen der betroffenen Kinder, Frauen und Männer waren dagegen nur selten im Fokus", sagte die geschäftsführende Vorständin Manuela Roßbach. Das erkläre auch, warum vergleichsweise wenig für die humanitäre Hilfe in Syrien gespendet worden sei.
Nach Angaben der Hilfsorganisationen im Bündnis gingen 2019 rund eine Millionen Spenden für Syrien ein. Etwa 18 Millionen Menschen benötigten dort Hilfe. Laut den Vereinten Nationen fehlten dafür 1,3 Milliarden Euro.
Für die Online-Umfrage befragte YouGov mehr als 2.000 Menschen zwischen dem 29. November und dem 2. Dezember. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.