Frankfurt a.M., Kinshasa (epd). Die tödliche Gewalt im Ost-Kongo hält weiter an. In der Stadt Beni wurden laut einem Bericht des Radiosenders RFI vom Sonntag zwei Personen von einem Lynch-Mob getötet, weil sie für Mitglieder der Rebellengruppe ADF gehalten wurden. In den vergangenen Wochen wurden den Vereinten Nationen zufolge bei Kämpfen und Rebellenangriffen mindestens 100 Menschen getötet.
Beni und Umgebung in der Provinz Nord-Kivu seien von schwerer Gewalt mit vielen Toten erschüttert, erklärte der Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Charlie Yaxley, am Freitag in Genf. Dadurch sei das Gebiet von humanitärer Hilfe abgeschnitten. 200 Mitarbeiter wurden bereits ausgeflogen. In der Region liefern sich Dutzende Milizen, Rebellengruppen, Banden und die kongolesische Armee immer wieder heftige Kämpfe.
Die Bevölkerung in Beni wirft der Armee und der UN-Blauhelm-Mission Monusco vor, sie nicht ausreichend vor Angriffen zu schützen. Der Chef der UN-Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix, versprach am Wochenende in Beni, die Zusammenarbeit mit der kongolesischen Armee zu verbessern. Die Armee teilte am Samstag mit, sie habe bei einem Einsatz einen wichtigen regionalen Anführer der ADF getötet.
In Nord-Kivu und der Provinz Ituri grassiert zudem eine Ebola-Epidemie, die der nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums seit Beginn des Ausbruchs Mitte 2018 rund 2.200 Menschen das Leben kostete. Die anhaltende Gewalt behindert die Ebola-Bekämpfung erheblich. Immer wieder werden auch Helfer angegriffen und getötet.