Dabei zähle die Geste für den einzelnen Gefangenen oft weit mehr als ein paar Leckereien, sagte Ute Passarge von der Christlichen Straffälligenhilfe e.V.: "Es ist vor allem das Gefühl, dass ein anderer Mensch an ihn denkt und ihm Gutes wünscht." Manchmal könne dies ein Schritt für Inhaftierte sein, das eigene Leben neu auszurichten, sagte Ute Passarge.
Angehörige und Freunde von Gefangenen dürften wegen Sicherheitsbedenken den Inhaftierten keine Päckchen zu Weihnachten schicken. Gerade an den Festtagen schlügen jedoch Einsamkeit und Verzweiflung bei vielen Inhaftierten heftiger zu.
Persönliche Grüße erwünscht
Wer sich an der Aktion beteiligen wollte, konnte sich über ein Formular auf der Internetseite der Straffälligenhilfe anmelden. Anschließend erhielt er eine Anleitung zum Packen des Paketes und die Adresse einer Kontaktperson, meist ein Gefängnisseelsorger. Diese Kontaktperson gibt das Paket nach Erhalt an den Gefangenen weiter.
Die Pakete dürfen Lebensmittel wie Kaffee, Gebäck oder Süßigkeiten sowie Tabak enthalten. Nicht erlaubt sind dagegen Alkohol, Bücher, Kerzen, Toilettenartikel oder auch Selbstgebackenes. Über einen persönlichen Gruß freuen sich die Inhaftierten besonders.
Im vergangenen Jahr sei mit 1.130 Päckchen ein neuer Rekord erzielt worden, sagte Passarge. Das "Schwarze Kreuz" hilft nach eigenen Angaben seit 1925 Straffälligen in ganz Deutschland. Seit 1953 verschickt der Verein bundesweit Weihnachtspäckchen in Gefängnisse. Die Geschäftsstelle in Celle begleite und berate darüber hinaus Inhaftierte und rund 500 Ehrenamtliche, die sich unter anderem mit Gesprächskreisen in den Justizvollzugsanstalten engagieren, hieß es.