Der Unternehmer Friedhelm Loh ist mit der diesjährigen LutherRose der Internationalen Martin Luther Stiftung ausgezeichnet worden. Der undotierte Preis für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmer-Courage wurde ihm am Samstagabend im Rahmen der zwölften LutherKonferenz in Berlin überreicht. Die Festrede zum Thema "Familienunternehmen - (ein) Modell für die Zukunft" hielt der frühere Bundeswirtschaftsminister und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel. Loh ist Inhaber und Vorstandsvorsitzender der gleichnamigen Unternehmensgruppe mit etwa 12.000 Mitarbeitern und Hauptsitz im hessischen Haiger.
Loh habe in beispielgebender Weise mit seinem Leben und beruflichen Wirken die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt, hieß es. Sein Engagement als Spender und Stifter - etwa im Vorstand des Bibellesebundes, als Stiftungsratsmitglied der Stiftung Volkenroda sowie als Kuratoriumsmitglied von ProChrist und Christival - stehe wie seine Unterstützung sozialer und karitativer Einrichtungen für sein gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein als Christ und Unternehmer.
Die Luther-Rose wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal verliehen. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem der Unternehmer und Kaufmann Horst Deichmann, der Verleger Dirk Ippen und die Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz mit dem Preis ausgezeichnet.
Das Preis-Symbol bilde eine wertvolle Reproduktion eines Details des mittelalterlichen Glasfensters (um 1310) aus der Erfurter Augustinerkirche. Dieses Fenster mit einer Rose zwischen zwei Löwen soll Martin Luther während seiner Zeit als Augustinermönch (1505-1511) buchstäblich täglich vor Augen gestanden und ihn zu seinem Familienwappen und Siegel inspiriert haben. Die Lutherrose ist zu einem wichtigen Symbol des weltweiten evangelisch-lutherischen Christentums geworden.
Gabriel: Zu Dank verpflichtet
Familienunternehmen waren auch Thema der Podiumsdiskussion, mit der die LutherKonferenz 2019 eröffnet wurde. Der Geschäftsführer der Stiftung, Stefan Heidbreder, sagte mehr als 90 Prozent der deutschen Unternehmen befänden sich im Familienbesitz. Sie stellten fast 60 Prozent aller Arbeitsplätze und erwiesen sich auch in konjunkturell schwierigen Zeiten als stabilisierender Faktor auf dem Arbeitsmarkt. "Sie sind sie damit der prägende Unternehmenstypus in Deutschland."
In seiner Festrede betonte der frühere Bundeswirtschaftsminister Gabriel, Familienunternehmen würden der Verpflichtung durch Eigentum in besonderer Weise gerecht. Er fügte hinzu: "Dafür sind wir Friedhelm Loh und den deutschen Familienunternehmen zu Dank verpflichtet."
Die am 10. November 2007 in Wittenberg errichtete Internationale Martin Luther Stiftung hat ihren Sitz in Eisenach und ihre Geschäftsstelle im Erfurter Augustinerkloster. Sie will nach ihrem Selbstverständnis die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen.