Auf der Tagung der Synode, dem Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ab dem 10. November in Dresden stehe dazu ein Gesetzesbeschluss auf der Tagesordnung, sagte die Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ziel sei es, dass künftig knapp ein Fünftel der Synodalen junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sind.
Erreicht werden soll die Quote zum Einen durch eine Verpflichtung der Landeskirchen, die Mitglieder für das Kirchenparlament entsenden. "Jede der 20 Landeskirchen, die mehr als zwei Synodale in das Parlament der EKD entsenden, soll verpflichtet werden, dass mindestens ein junger Erwachsener in den 20ern dazugehört", sagte Schwaetzer. Das treffe auf zwölf der insgesamt 20 Landeskirchen zu.
Zusätzlich soll nach ihren Angaben zum Anderen der Rat der EKD, der ebenfalls Synodale bestimmt, acht Jungsynodale berufen. "Damit hätten wir - bei einer dann um acht Plätze gewachsenen Synode - eine sichere Quote von 18 Prozent junger Menschen - mit vollem Mitsprache- und Stimmrecht", sagte Schwaetzer.
Bislang nehmen bis zu acht Jugenddelegierte an der Synodentagung teil, die auf Vorschlag der evangelischen Jugend- und Studierendenarbeit vom Präsidium bestimmt werden. Sie haben aber kein Wahlrecht und dürfen auch nicht bei allen Themen mitsprechen. Die geplante Änderung würde sich auf die Zusammensetzung der nächsten Synode auswirken, die sich planmäßig 2021 konstituieren wird. Dann endet die sechsjährige Amtszeit der jetzigen Synode regulär.
Die EKD-Synode kommt vom 10. bis 13. November in Dresden zusammen - und damit einen Tag nach den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Mauerfalls. Hauptthema der diesjährigen Tagung ist Frieden. Auf der Tagesordnung steht aber auch der Umgang der evangelischen Kirche mit Missbrauch. Zudem muss die Synode den Haushalt der EKD beschließen.