Düsseldorf (epd). Syrische Christen haben nach Aussage des EKD-Migrationsbeauftragten Manfred Rekowski "existenzielle Ängste" vor einem militärischen und politischen Sieg islamistischer und fundamentalistischer Kräfte. Mit den Angriffen der türkischen Armee auf die Kurdengebiete in Nordsyrien schwinde die Hoffnung auf ein baldiges Ende des seit 2011 andauernden Krieges in Syrien, sagte der rheinische Präses am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Weitere Eskalationen seien zu befürchten, wie das Bündnis zwischen kurdischen und syrischen Streitkräften zeige.
Der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte: "Notwendig sind diplomatische Bemühungen um ein rasches Ende der Kampfhandlungen." Die Kirchen seien allerdings auch in diesem Konflikt keine politischen Akteure. "Christen beten zu Gott um Einsicht der Mächtigen, um ein Ende der Gewalt und um Schonung der Zivilbevölkerung", sagte Rekowski. Der Theologe hatte sich im August in Syrien und im Libanon aufgehalten.
Seit Mittwoch vergangener Woche führt die Türkei eine Offensive gegen die Kurden im Nordosten Syriens. Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe sind seit dem türkischen Einmarsch mindestens 160.000 Menschen vor der Gewalt geflohen.