Der zweite Vorsitzende des Arbeitskreises, Hans-Joachim Vieweger, sagte in einer Mitteilung vom Montag, mit Rentzing verliere die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) "einen der wenigen Repräsentanten des theologisch konservativen Spektrums". Diejenigen, die von Anfang an nicht verkraftet hätten, dass ein konservativer Lutheraner Bischof geworden sei, hätten "seit 2015 nichts unversucht gelassen, um Rentzing mürbezumachen".
Rentzing hatte am Freitagabend seinen Rücktritt angekündigt. Am Wochenende wurde bekannt, dass er in der Vergangenheit Texte mit rechtsnationalistischem Inhalt verfasst hatte. Es sei "einfach unevangelisch", einen Menschen auf Fehler der Vergangenheit festzunageln, sagte Vieweger.
Bei einer Ratssitzung des ABC am Wochenende in Puschendorf hatte der erste Vorsitzende, Till Roth, laut Mitteilung die evangelische Kirche davor gewarnt, die "spezifischen Aufgaben der Kirche nicht zugunsten des politischen Engagements zu vernachlässigen". Roth sagte, die Unterstützung der Fridays-for-Future-Bewegung durch große Teile der evangelischen Kirche führe zu einer weiteren Politisierung der Kirche. So komme es zu einer theologischen Schieflage: "Auch wenn die Bewahrung der Schöpfung wichtig ist - zentral bleiben die Christologie und die Heilslehre."
Im ABC haben sich nach eigenen Angaben Verantwortliche aus rund 20 kirchlichen Gemeinschaften, Verbänden und Werken zusammengeschlossen.