Experten halten Ausrottung von Malaria bis 2050 für möglich

Experten halten Ausrottung von Malaria bis 2050 für möglich

Genf (epd). Die Ausrottung von Malaria bis Mitte des Jahrhunderts ist Experten zufolge möglich. Laut einer Studie, die eine Gruppe aus 24 Spezialisten im Auftrag des Wissenschaftsmagazins "The Lancet" am Montag vorstellte, wären dazu jährliche Investitionen von umgerechnet gut 1,8 Milliarden Euro nötig. Derzeit erkranken jedes Jahr schätzungsweise 200 Millionen Menschen an Malaria. Rund 435.000 Menschen sterben, allen voran Kinder. Zwischen 2015 und 2017 war die Zahl der Fälle erstmals seit Jahren wieder angestiegen.

Das Panel von 24 Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und ärztlicher Praxis hält es für schaffbar, dass die von Anopheles-Mücken verbreitete Krankheit in allen nichtafrikanischen Ländern bis 2030 ausgerottet wird. Zwanzig Jahre später sollten dann auch die afrikanischen Staaten - vielleicht von wenigen Gebieten abgesehen - malariafrei sein. Außer finanziellen müssten dafür auch organisatorische und wissenschaftliche Hürden genommen werden, erklärten die Experten. Nötig seien etwa neue Methoden zur Kontrolle der Moskitos und der in ihnen lebenden Parasiten, die die Krankheit übertragen.

Initiativen zur Bekämpfung von Malaria begrüßten den Bericht. Dieser zeige, dass sozialer und volkswirtschaftlicher Nutzen die Kosten bei weitem überwiege, sagte eine Sprecherin der "RBM Partnership to end Malaria" dem epd am Montag. Die Organisation ist die weltweit größte Plattform zur Eindämmung der Krankheit. Die komplette Ausrottung der Malaria innerhalb einer Generation sei auch deshalb alternativlos, weil der Erreger andernfalls zu mutieren und bisherige Fortschritte zunichte zu machen drohe.