Genf, Frankfurt a.M. (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) appelliert an die Staatengemeinschaft, mehr Geld in die Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Malaria zu investieren. Bislang flössen weniger als ein Prozent der Mittel für Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich in die Bekämpfung des Sumpffiebers, erklärte die WHO am Freitag in Genf. Dabei seien neue Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten der Schlüssel, um Malaria in absehbarer Zukunft auszurotten.
"Die Welt von Malaria zu befreien wäre eine der größten Errungenschaften im Gesundheitswesen", sagte WHO-Generaldriektor Tedros Ghebreyesus. Mit neuen Therapien und Medikamenten könnte diese Vision Realität werden.
Die WHO beklagt, die meisten Mittel gegen Malaria seien im vergangenen Jahrhundert oder noch davor entwickelt worden. Dazu gehörten mit Insektiziden behandelte Moskito-Netze, Innenraumsprays gegen Stechmücken und Kombinationspräparate auf Grundlage des pflanzlichen Wirkstoffs Artemisinin.
Allerdings würden derzeit vielversprechende Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung der Krankheit sowie Strategien zur Eindämmung der Übertragungsinsekten entwickelt. Im einem Pilotprogamm werde seit Frühjahr in Malawi und Ghana die weltweit erste Malaria-Impfung erprobt, für Kenia seien ebenfalls Impfungen geplant. Der Impfstoff ist laut WHO nach 30 Jahren Forschung die erste Substanz, die das Malaria-Risiko bei Kindern deutlich senken könne.
Malaria ist eine der gefährlichsten Krankheiten auf der Erde. Sie wird von Plasmodium-Parasiten ausgelöst, die durch Stiche der weiblichen Anopheles-Mücken übertragen werden. Laut WHO erkranken pro Jahr mehr als 200 Millionen Menschen an Malaria. Jedes Jahr sterben rund 435.000 Menschen daran, die meisten davon Kinder.