Dazu sollen bis zum Jahr 2025 die Gebäudekosten um etwa 30 Prozent reduziert werden. Mit dem Projekt sei die badisches Landeskirche Vorreiter innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), was die strategische Planung beim Gebäudemanagement anbelangt. Es werde immer von einer steinreichen Kirche gesprochen. Dazu sagte Maier: "Wir sind Stein-reich, was Immobilien anbelangt". Allein in der badischen Landeskirche betrage der Instandhaltungsstau von mehr als 2.600 Gebäuden 542 Millionen Euro. Hier gehe die Kirche voran und zeige auch der Gesellschaft, "wie man mit Ressourcen verantwortlich vorangehen kann".
Baden sei in diesem Bereich bundesweit absoluter Vorreiter, erläuterte Jochen Rapp, Referat Gemeindevermögen, Bau und Umwelt im Evangelischen Oberkirchenrat (Karlsruhe). Es gehe darum, als Kirche in der Fläche präsent zu bleiben. Das gelinge, wenn die Mittel für Gebäude verringert werden und Räumlichkeiten erhalten werden, "die wir für die inhaltlich-theologische Arbeit" brauchen. Ziel sei es nicht, den Kirchengemeinden den Geldhahn zuzudrehen. Vielmehr wolle die Landeskirche Hilfen geben, wie Unterhaltskosten gesenkt werden könnten. Dabei gebe es keine pauschalen Lösungen, erläuterte Rapp. Eine Möglichkeit sei, die Nutzungsvielfalt zu erweitern. So würden etwa in alte Kirchen neue Gemeinderäume integriert. Anstelle mehrerer, veralteter Gebäude seien in zentraler Lage neue Gemeindehäuser erbaut worden. Es seien auch ganz neue Dorfzentren für Kirche und Kommune entstanden, wie etwa im südbadischen Weisweil.
Dort arbeitetet die Kirchengemeinde eng mit der Kommune zusammen. Der Gemeindehausneubau wurde direkt neben der alten Dorfkirche errichtet. Zudem wurde die Ortsmitte saniert und ein neuer Dorfplatz gebaut. Außerdem wird das Gemeindehaus nicht nur von kirchlichen Gruppen genutzt, sondern auch von der Volkshochschule oder Musikgruppen. Damit sei es zu einem Zentrum des gesellschaftlichen, kulturellen und geistlichen Lebens des Ortes geworden, sagte Pfarrer Keno Heyenga (Weisweil).