Johann Vexo hatte in der Kathedrale Notre-Dame im Abendgottesdienst des 15. April Orgel gespielt, als das Großfeuer ausgebrochen war. In einem Interview mit dem TV-Sender "euronews" vom 18. April berichtete Vexo von dem Alarm, der den Priester bei der Evangeliumslesung unterbrochen habe: "Erst habe ich gedacht, das wäre eine Fehlfunktion oder ein Betriebsfehler - nie hätte ich gedacht, dass wir solch eine Katastrophe erleben würden."
Er habe zusammen mit den Gottesdienstbesuchern das Gebäude verlassen und von einem nahe gelegenen Platz die brennende Kathedrale gesehen. Nach zwei Minuten sei er gegangen: "Es war unerträglich anzusehen", sagte Vexo dem Sender. Notre Dame sei ein Ort, "an dem sich die schönsten Dinge finden, die wir in Frankreich geschaffen haben, wenn es um Architektur geht, um Skulptur und Möbelbau, ganz zu schweigen von der Musik", so der Musiker. Er selbst habe als Organist Stunden, Tage und Nächte in der Kirche verbracht: "So können Sie sich die Verwirrung und den Schmerz vorstellen, all das in Flammen zu sehen."
Beinahe kurios wirkt hingegen ein Foto, das Johann Vexo wenige Tage nach dem Brand auf Facebook gefunden hat. Es zeigt das Ausmaß der Zerstörung im Innenraum der Kirche - und mittendrin die augenscheinlich unversehrte Chororgel, auf deren Notenpult noch die Partitur steht, die Vexo beim Verlassen der Kirche zurückgelassen hatte.