Rom (epd). Bei einem Bootsunglück vor der libyschen Küste sind möglicherweise bis zu 150 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Die Küstenwache des nordafrikanischen Landes habe 150 Überlebende zurück nach Libyen gebracht, teilte der Sprecher des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) für Afrika und den Mittelmeerraum, Charlie Yaxley, am Donnerstag auf Twitter mit. Einer der Überlebenden berichtete demnach von einer hohen Zahl von Toten.
Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre es das schwerste Bootsunglück mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer seit Jahresbeginn. Die libysche Küstenwache brachte laut UNHCR seit Januar 4.000 Migranten zurück nach Libyen. Viele von ihnen seien dort in Gefangenenlagern anhaltender Gewalt ausgesetzt, betonte Yaxley. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres kamen der UN-Organisation zufolge 164 Menschen bei dem Versuch ums Leben, von Libyen aus Europa zu erreichen.