Dies sei "ein urbiblisches Thema": Die Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu könnten auch mit "Glücklichpreisungen" aus dem Griechischen übersetzt werden, sagte Bedford-Strohm am Mittwoch im Kloster Heidenheim beim Vortrag "Geistliches Leben in der heutigen Zeit" laut Redemanuskript. Auf der Suche nach dem Glück seien heute alle - die Kirchen seien trotzdem nur noch selten voll, an Weihnachten, Ostern, zur Konfirmation oder auch zum Reformationsjubiläum.
Die Aufgabe von Kirche sei es nun, die Verbindung zwischen beidem neu herzustellen - auch wenn christlicher Glaube, Gottesdienst und Kirche gegenwärtig nicht besonders "in" zu sein scheinen, sagte der Bischof. Man müsse besser als bislang deutlich machen, welch starke Antwort der christliche Glaube auf die moderne Frage nach dem Glück ist. "So viel Gutes" liege vor unserer Haustür, sagte Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist: Niemand müsse sich in den Fernen Osten begeben, "um auf der Suche nach eigenen religiösen Kraftquellen fündig zu werden".
Glücksforscher würden beispielsweise oft raten, dankbar zu sein oder optimistisch, nicht neidisch zu sein und anderen zu vergeben. All dies sei "Teil christlicher Gebetspraxis", sagte Bedford-Strohm.