Washington (epd). US-Außenminister Mike Pompeo hat am Dienstag (Ortszeit) in Washington mehr als 1.000 Regierungsvertreter und Delegierte aus 100 Nationen zu einer Konferenz zur Förderung der Glaubensfreiheit begrüßt. Die dreitägige Veranstaltung soll die internationale Zusammenarbeit gegen Diskriminierung und Verfolgung stärken. Dass "jeder Mensch glauben darf, was er will" und seine Religion ausüben dürfe, sei ein "moralisches Gebot", erklärte Pompeo.
Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte, sie sorge sich besonders um die Zustände in China. Unterdrückung und Diskriminierung seien sehr weit verbreitet in China, und wirtschaftliche Interessen der USA führten manchmal zum "Mäßigen" von Kritik. "Doch wenn wir bei China nichts sagen, verlieren wir unsere moralische Autorität auf der ganzen Welt", sagte die demokratische Politikerin.
Der US-Botschafter für Religionsfreiheit, Sam Brownback, sagte im Informationsdienst "Religion News Service", zur Konferenz seien gleichgesinnte und um Verbesserung bemühte Nationen eingeladen worden. Religionsgruppen sollten grundsätzlich für die Glaubensfreiheit aller eintreten. Eine Religion, die die Mehrheit in einem Land stelle, könne in einem anderen in der Minderheit sein.
Kritik an der Veranstaltung kam von der Flüchtlingshilfsorganisation International Rescue Committee. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump habe Aufnahmezahlen für fliehende religiöse Minderheiten drastisch beschnitten, beklagte die Vizepräsidentin des Verbandes, Nazanin Ash. Die Regierung könne doch nicht zum Schutz religiöser Minderheiten auffordern und gleichzeitig Flüchtlingshilfe reduzieren.
Im laufenden Haushaltsjahr hätten die USA bis Ende Juni nur etwa 9.000 religiöse Flüchtlinge aufgenommen. In Jahr 2016 seien hingegen geschätzt 31.500 Angehörige religiöser Minoritäten aufgenommen worden. Es kämen keine religiöse Minderheiten aus dem Iran mehr, sagte die Vizepräsidentin des jüdischen Hilfsverbandes HIAS, Melanie Nezer. Dabei wollten Tausende Angehörige religiöser Minderheiten das Land verlassen.