Bei der Parade wird die Kirche den Angaben nach mit einem eigenen Truck mitfahren. Das Motto des Trucks, der 140 Gäste fasse, laute "Liebe tut der Seele gut". Für Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin und Schirmherrin der Aktion, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Kirche an der Seite der queeren Community steht. Es gehe schließlich "um die Grundrechte aller Menschen", sagte sie. Zusammen mit weiteren Theologen und Christen, die sich für die LGBT+-Gemeinschaft einsetzen, werde Trautwein auf dem Wagen der Evangelischen Kirche Berlin auf dem CSD feiern.
Am Vorabend des CSDs laden zudem zwei Berliner Kirchenkreise zu Gottesdiensten ein. Der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte feiert am 26. Juli um 18 Uhr einen "Gottesdienst in multireligiöser Gemeinschaft" in der St. Marienkirche. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche findet um 20 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst des Evangelischen Kirchenkreises Charlottenburg-Wilmersdorf statt.
Der diesjährige Christopher Street Day in Berlin widmet seine Demonstration den Aktivisten der LGBT-Geschichte und erinnert an den Stonewall-Aufstand vor 50 Jahren in New York. Eine Razzia der New Yorker Polizei in der Bar "Stonewall In" in der Christopher Street löste damals tagelange Straßenschlachten mit der Polizei aus. Es war der erste große Widerstand der schwulen Szene gegen Diskriminierung und Willkür der Staatsmacht. Um an den ersten Jahrestag des Aufstands zu erinnern, wurde das Christopher Street Liberation Day Committee gegründet. Daraus entwickelte sich eine internationale Tradition, im Sommer für die Rechte von Schwulen und Lesben zu demonstrieren.