Gießen (epd). Die Kreuzung zweier eigenständiger Vogelarten hat eine völlig neue fortpflanzungsfähige Art hervorgebracht. Das fand ein internationales Team um den Gießener Biologen Juan Masello heraus. Die Forscher untersuchten Sturmvögel, wie die Universität Gießen am Freitag mitteilte. Nach ihrer Beobachtung ist der Kleine Entensturmvogel offenbar aus der Kreuzung des Taubensturmvogels und des Großen Sturmvogels entstanden.
Die sogenannte Hybrid-Artenentstehung sei im Tierreich ein fremdes Konzept. "Diese Studie zeigt, dass die Hybridisierung zwischen Arten nicht unbedingt das Ende der Evolutionslinie darstellt und dass manchmal auf diese Weise eine neue Art gebildet werden kann", erklärte Masello.
Die beiden Elternarten hätten trotz jeweils unterschiedlicher Fütterungsstrategien und Fortpflanzungszeiten eine dritte Art hervorgebracht. Diese Hybriden verfügten über eine neue Fütterungsstrategie, die deutlich effizienter sei als die der Elternarten. Zudem pflanzten sie sich zu anderen Zeiten eigenständig und unabhängig fort.