Frankfurt a.M., Manila (epd). Auf den Philippinen ist erneut ein Journalist ermordet worden. Wie die Nachrichtenportale "Mindanao Daily" und "Phil Star" am Donnerstag berichteten, wurde in der Nacht zuvor der Radiomoderator Eduardo Dizon von Unbekannten erschossen. Der Mord ereignete sich auf der südlichen Insel Mindanao. Demnach hatte sich Dizon nach der Arbeit auf der Heimfahrt befunden, als zwei Männer auf Motorrädern das Feuer auf ihn eröffneten.
Das Medienunternehmen, zu dem Dizons Radiostation gehört, verurteilte den Mord scharf. Ähnlich äußerte sich die Nationale Union der Journalisten auf den Philippinen (NUJP): Immer wieder würden Mitglieder der Gewerkschaft von Unbekannten bedroht und beschuldigt, Verbindungen zu Kommunisten zu unterhalten. So habe Dizon wenige Tage zuvor Morddrohungen erhalten.
Das mehrheitlich katholische Inselreich der Philippinen mit seinen über 100 Millionen Einwohnern gilt als eines der gefährlichsten Länder für Journalisten weltweit. Nach Angaben der NUJP wurden seit 1986 mindestens 186 Reporter und andere Medienschaffende getötet. Seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte Mitte 2016 waren es mindestens 13 Journalisten. Kritiker monieren, dass vor allem jene Reporter zur Zielscheibe würden, die über staatliche Willkür, Korruption und Ausbeutung berichteten.