Wiesbaden (epd). Das Museum Wiesbaden präsentiert vom 12. Juli bis 27. Oktober etwa 70 Werke des norwegischen Landschaftsmalers und Grafikers Harald Sohlberg (1869-1935). Die in enger Kooperation mit dem Nationalmuseum Oslo entstandene Ausstellung "Mittsommernacht" sei die erste Retrospektive des Künstlers auf dem europäischen Festland, teilte das Museum am Mittwoch mit. Sohlberg gehört neben Edvard Munch (1863-1914) und Nikolai Astrup (1880-1928) zu den wichtigsten Künstlern Norwegens an der Schwelle zur Moderne. Erstmals außerhalb Oslos zu sehen sei sein ikonisches Hauptwerk "Winternacht in Rondane".
Harald Sohlberg wurde 1869 als Sohn eines Pelzhändlers in Kristiania (Oslo) geboren. Seine künstlerischen Wurzeln liegen in der Dekorations- und Theatermalerei. Er lernte unter Wilhelm Krogh und nahm Unterricht an der Königlichen Kunst- und Handwerksschule in Kristiania. Einen eigenen Stil erarbeitete sich Sohlberg nach Darstellung des Wiesbadener Museums kurz vor der Jahrhundertwende. Seine oft menschenleeren Landschaften stünden künstlerisch zwischen der traditionellen Landschaftsmalerei und der Moderne. In ihnen verbänden sich Elemente der Romantik, des Symbolismus und der Neuen Sachlichkeit.
Unter den grafischen Arbeiten befänden sich Studien für Gemälde und Arbeiten, mit denen er neue Techniken erprobte. Außerdem habe Sohlberg vorzugsweise unter freiem Himmel mit dem neuen Medium Fotografie experimentiert. Er starb 1935 im Alter von 66 Jahren nach langer Krankheit.