Bremen (epd). Genau 200 Jahre nach der ersten Veröffentlichung des Grimmschen Märchens von den "Bremer Stadtmusikanten" haben die Philharmoniker der Hansestadt am Mittwoch eine Festwoche zu Ehren des tierischen Quartetts eröffnet. Unter Leitung ihres Dirigenten Marko Letonja gaben sie ein "Fensterkonzert": Bläser ließen aus zwei gegenüber liegenden Fensterzeilen über den zentralen Domshof Fanfaren ertönen - Letonja dirigierte von einem Hubwagen aus. Im Anschluss sangen mehr als 1.000 Schaulustige ein Geburtstagsständchen.
Am 3. Juli 1819 veröffentlichten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm in der zweiten Auflage ihrer Kinder- und Hausmärchen erstmals das mittlerweile weltbekannte Märchen von den Stadtmusikanten. Die "Bremer Philharmoniker" sehen sich in der Rolle des natürlichen Nachfolgers von Esel, Hund, Katze und Hahn, die nach Bremen wollten, um dort als Stadtmusikanten ihren Lebensunterhalt zu verdienen. In früheren Jahrhunderten gab es tatsächlich öffentlich angestellte Musiker in der Stadt, die vom Rat bezahlt wurden.
Bremen feiert das Jubiläum schon seit einigen Wochen mit einem "Stadtmusikantensommer". Die jetzt eröffnete zentrale Festwoche läuft bis Sonntag: Nach dem "Fensterkonzert" begann eine mehrtägige "Stadtmusik" mit mehr als 60 Band-Auftritten. Außerdem ist ein "Musikantenmob", ein Flashmob mit Musikern und Zuschauern, als weiterer Höhepunkt geplant.