Naumburg (epd). Ein Jahr nach der Anerkennung als Unesco-Welterbe hat der Naumburger Dom eine positive Besucherbilanz gezogen. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Besucherzahlen um mehr als 20 Prozent gestiegen, sagte der Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter, Holger Kunde, am Montag in Naumburg. Im ersten Halbjahr seien bereits mehr als 60.000 Gäste in das Welterbe-Denkmal in Sachsen-Anhalt gekommen. Künftig werde im Naumburger Dom mit mehr als 150.000 Besuchern pro Jahr gerechnet. Auch die Zahl der internationalen Besucher sei gestiegen.
Geplant sei die Errichtung eines Welterbe-Informationszentrums gegenüber dem Dom, hieß es. Dort sollen eine Ausstellung zum Welterbe-Antrag und zur Saale-Unstrut-Region gezeigt und der Ticketverkauf untergebracht werden. Derzeit liefen noch die Fördermittelanträge, sagte Kunde. Es werde von einer Gesamtinvestitionssumme von sieben bis acht Millionen Euro ausgegangen. Mit einer Fertigstellung des Projektes sei 2023 oder 2024 zu rechnen. Wenn die Anträge bewilligt werden, könnte Ende des Jahres mit den konkreten Planungen begonnen werden.
Für die Aufnahme des Naumburger Doms in die Unesco-Welterbeliste hatte es drei Anläufe gebraucht. 2015 und 2017 waren die vorangegangenen Bewerbungen gescheitert. Mit dem Naumburger Dom gibt es insgesamt fünf Welterbestätten in Sachsen-Anhalt. Dazu zählen auch die Altstadt von Quedlinburg, das Bauhaus Dessau, die Lutherstätten in Wittenberg und Eisleben sowie das Gartenreich Dessau-Wörlitz.