Osnabrück (epd). Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat zu Beginn der Hauptreisezeit an alle Verkehrsteilnehmer appelliert, mehr Rücksicht auf die Helfer im Rettungsdienst zu nehmen und bei Verkehrsunfällen unbedingt die Rettungsgasse einzuhalten. "Notärzte und Sanitäter retten Menschenleben. Dabei kommt es im Einsatz auf jede Minute an", sagte Hasselfeldt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Deshalb sei es so wichtig, dass bei einem Verkehrsunfall sofort eine Rettungsgasse gebildet werde, damit die Helfer mit ihren Fahrzeugen durchkommen.
Hasselfeldt verwies auf eine "besorgniserregende Umfrage" des DRK vom vergangenen Sommer, wonach in 80 Prozent aller Fälle wertvolle Zeit für die Helfer verloren geht, weil die Rettungsgasse blockiert wird. Bei 35,4 Prozent der ausgewerteten Einsätze machten die Fahrer den Weg für die Rettungskräfte erst nach Aufforderung frei.
"Besonders erschreckend ist auch die Tatsache, dass die Rettungskräfte bei Einsätzen oft von Schaulustigen und Passanten behindert oder beschimpft werden", sagte die DRK-Präsidentin. Notwendig sei mehr Respekt vor Helfern und auch vor Opfern. Unfallopfer zu fotografieren und die Fotos dann in den sozialen Netzwerken hochzuladen, verletzte nicht nur die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen, sondern sei auch geschmacklos. "Dafür fehlt mir jedes Verständnis".