Das Landgericht Dessau-Roßlau hatte mehr als acht Monate nach dem Tod eines 22-jährigen herzkranken Mannes in Köthen zwei 17- und 19-jährige Afghanen wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu Haftstrafen von einem Jahr und acht Monaten beziehungsweise einem Jahr und fünf Monaten verurteilt. Die Verteidigung hatte einen Freispruch für die Männer gefordert. Der Richterspruch löste Tumulte im Gerichtssaal aus. Der Todesfall des jungen Deutschen hatte im September vergangenen Jahres wochenlang zu rechtsgerichteten Demonstrationen und Gegenprotesten in Köthen geführt.
Erst kurz vor dem tödlichen Vorfall in Köthen war Ende August im sächsischen Chemnitz ein Mann mutmaßlich von einem Syrer und einem Iraker erstochen worden. Danach kam es mehrere Tage lang zu rechtsextremen Aufmärschen in Chemnitz, die ebenfalls bundesweit und international Schlagzeilen machten.