Aus diesem Anlass gibt es am Sonntagabend (12. Mai) einen Ökumenischen Museums-Gottesdienst im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Unter dem Motto "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" soll darin dem Konzept der aktuellen Ausstellung "Negativer Raum" mit religiöser Sensibilität nachgespürt werden, teilte die Evangelische Erwachsenenbildung in Karlsruhe mit.
Das Besondere daran sei, dass der Gottesdienst nicht in einem Sonderraum des Museums, sondern mitten in der Ausstellung sein werde, sagte Pfarrer i.R. Eckhart Marggraf dem epd. Bereits seit 1999 wird einmal jährlich ein Gottesdienst im Medienmuseum gefeiert. In den vergangenen Jahren waren dazu zwischen 100 und 500 Besuchern gekommen. Die Feier wolle neue Gesprächsebenen eröffnen und eine "Chance, über die Kunst die religiöse Dimension neu zu entdecken", so Marggraf.
Dieses Mal soll es um Raumerfahrungen gehen und um "Offenheit für Zwischen-, Frei- und Umräume sowie für Durchlässigkeiten zwischen Innerem und Äußerem". Leere, Luft und Weite, Bewegung in Raum und Zeit, Schattenphänomene oder auch das Schweigen seien Grunderfahrungen menschlicher Existenz. Der Glaube könne diesen Erfahrungen eigene Deutungen geben, so der Theologe.
Die Ausstellung "Negativer Raum - Skulptur und Installation im 20./21. Jahrhundert" will bis zum 11. August einen neuen Blick auf die zeitgenössische Skulptur öffnen. Anders als die traditionellen Skulpturen bilden die Exponate nicht Körper ab, sondern beziehen sich auf den umgebenden Raum, bilden etwa Hohl- und Zwischenräume oder Licht- und Schattenräume sowie virtuelle Datenräume. Sie seien "hängend statt stehend, schwebend statt schwer" sowie "leer, luftig und licht".
Die Reihe "Kunst und Kirche" wird von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), dem Bildungszentrum Karlsruhe und der Evangelischen Erwachsenenbildung Karlsruhe koordiniert. Zum Team gehören Kunstwissenschaftler, Musiker und Theologen. Angeboten werden zudem regelmäßig Führungen durch aktuelle Ausstellungen nicht nur im ZKM, sondern auch in der Kunsthalle Karlsruhe und dem Badischen Landesmuseum.