Wie die Polizei am Dienstag in Freiburg mitteilte, wird der heute 41-Jährige beschuldigt, zwischen 2009 und 2018 die Jungen zwischen zwei und 400 Mal missbraucht zu haben. Zum Zeitpunkt der Taten waren die Kinder zwischen acht und 14 Jahren alt. Ein Geständnis des Mannes, der schon seit Februar in Untersuchungshaft sitzt, liege nicht vor, teilte die Polizei mit.
Laut den Ermittlern habe der 41-Jährige zwei der Jungen während seiner Zeit als Pfadfinder-Betreuer zwischen 2009 und 2013 kennengelernt. Den beiden anderen Jungen sei er zwischen 2014 und 2018 in seiner Freizeit begegnet. "Die Mehrzahl der Übergriffe fällt in die Zeit nach seiner Tätigkeit als Betreuer", erklärte Staatsanwältin Nikola Nowak.
Kriminaldirektor Peter Egetemaier sagte, es sei nicht auszuschließen, dass es noch weitere Opfer gebe. Während der Ermittlungen sei der Verdacht aufgekommen, dass sich ein zweiter Betreuer der Pfadfinder-Gruppe vor rund sechs Jahren an einem Mädchen vergangen habe. Der Freiburger Oberstaatsanwalt Dieter Inhofer betonte, man stehe noch ganz am Anfang der Ermittlungen.
Am Montag waren die Ermittlungen gegen den früheren Betreuer einer evangelischen Pfadfinder-Gruppe in Staufen bekanntgeworden. Es gebe keinen Zusammenhang mit dem Fall des Staufener Jungen, der von seiner Mutter und deren Lebensgefährten sexuell missbraucht und an Dritte verkauft worden war. Der Lebensgefährte war im August zu zwölf Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden, die Mutter zu zwölf Jahren und sechs Monaten.