In den sechs westeuropäischen Ländern mit Kirchensteuer - Deutschland, Schweiz, Österreich, Schweden, Finnland und Dänemark - erklärte nach Angaben des in Washington ansässigen Pew Research Center eine "große Mehrheit" der Befragten, die angeben, Kirchensteuern zu zahlen, sie würden keine "Schritte unternehmen", um keine Kirchensteuer mehr zahlen zu müssen. Es gebe "keinen Massenexodus" von diesen Abgaben.
In Deutschland sagten 78 Prozent der befragten Kirchensteuerzahler, es sei nicht besonders oder überhaupt nicht wahrscheinlich, dass sie keine Kirchensteuer mehr zahlen wollten, wie die Studie ergab, die am Dienstag in Washington vorgestellt wurde. 21 Prozent erklärten hingegen, ihr Austritt sei "sehr oder etwas wahrscheinlich". Die Verpflichtung zur Kirchensteuer erlischt in Deutschland nur durch Kirchenaustritt.
Die große Mehrheit der Menschen, die bei der Erhebung angaben, Kirchensteuerzahler zu sein, bezeichneten sich als Christen. In Deutschland seien 92 Prozent der Zahler Christen, in Österreich 95 Prozent, in Dänemark 75 Prozent, in Finnland 93 Prozent, in Schweden 65 Prozent und in der Schweiz 94 Prozent. Gläubige und nichtgläubige Kirchensteuerzahler bewerteten die Rolle der Kirche positiver als die Nicht-Zahlenden. In Deutschland sagten 64 Prozent der befragten Kirchensteuerzahler, Kirchen hätten eine wichtige Rolle bei der Unterstützung ärmerer Menschen.
Für die Erhebung hat das Pew-Forschungszentrum 24.599 Erwachsene in 15 Ländern in Westeuropa befragt. Die Einrichtung befasst sich mit gesellschaftlichen und religiösen Trends in den USA und im Rest der Welt.