"Die Ereignisse in Sri Lanka sind bestürzend. Sie sind leider kein Einzelfall. Ich sehe mit großer Besorgnis die wachsende Christenverfolgung im gesamten asiatischen Raum", sagte Kauder der "Bild"-Zeitung (Dienstag): Nationalistische Bewegungen von Buddhisten, Hindus und Muslimen würden dort immer militanter. Am Sonntag hatten Selbstmordattentäter in Sri Lanka fast zeitgleich sechs Anschläge auf drei Kirchen und drei Luxus-Hotels verübt. Mindestens 290 Menschen kamen ums Leben.
Kauder sagte: "Wir müssen von der Regierung in Sri Lanka, aber eben nicht nur dort, mit allem Nachdruck fordern, dass mehr zum Schutz von Kirchen getan wird. Religionsfreiheit muss viel stärker ins Visier genommen werden." Ende Oktober würden sich rund 300 Abgeordnete eines Parlamentarier-Netzwerks für Religionsfreiheit in Singapur treffen, um ein Zeichen für freie Religionsausübung zu setzen und die Verfolger-Länder klar zu benennen. "Leider war Singapur der einzige Ort, wo wir mit diesem Anliegen eine solche Großveranstaltung abhalten können. China und Indien betrachten wir da mit großer Sorge", sagte der CDU-Politiker.
Er habe der indischen Botschafterin in Deutschland geschrieben und darauf hingewiesen, dass es nicht hinnehmbar sei, wie sich radikale Hindu-Nationalisten gegen Christen wenden. "Indien gilt als größte Demokratie der Welt. Übergriffe auf religiöse Minderheiten sind für eine Demokratie absolut nicht akzeptabel", sagte Kauder.