Diakonie-Präsident Ulrich Lilie würdigte in seiner Predigt in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche die Arbeit der größten Evangelischen Schwesternschaft Deutschlands und ihre Fähigkeit, Tradition und Veränderungen miteinander zu verbinden. Der 1894 gegründete Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf stehe für eine große diakonische Tradition.
Mit rund 1.800 Schwestern und Pflegern ist der Verein nach eigenen Angaben deutschlandweit in rund 80 Kliniken, Alten- und Pflegeeinrichtungen aktiv. Neben fünf Diakonieschwestern wurden am Donnerstag erstmals in der Geschichte des Diakonievereins auch zwei Männer als neue Mitglieder eingesegnet.
Der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf wurde am 11. April 1894 von dem Theologen Friedrich Zimmer und von Vertreterinnen der kirchlichen Frauenbewegung gegründet. Ziel des Vereins war es, Frauen zur Ausübung eines Berufes im Bereich der Diakonie auszubilden. Sie sollten dadurch auch sozial und finanziell sicher gestellt werden. Damit habe der Verein Ende des 19. Jahrhundert zur sozialpolitischen Avantgarde gehört, sagte Lilie.
Der Diakonieverein ist heute auch Träger von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und eines Hospizes. 2011 übernahm das Unternehmen die insolvente Berliner Trägerhilfe. Als milaa gGmbH (miteinander leben aber anders) konzentriert diese sich heute auf Flüchtlings-, Obdachlosen- und Jugendhilfe. Der Diakonieverein bildet aktuell auch rund 450 junge Menschen in verschiedenen Gesundheitsberufen aus.