Die von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beim Deutschen Bundestag eingereichte öffentliche Petition "Tempolimit 130" haben bis zum Ablauf der Frist am 3. April insgesamt 66.430 Menschen unterzeichnet. Die Anzahl summiere sich aus den online direkt beim Bundestag (59.040) verzeichneten und den in den Gemeinden auf Listen (7.390) gesammelten Unterschriften, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Magdeburg mit. Das Quorum von 50.000 Unterschriften für eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Bundestages sei damit klar erreicht worden.
"Herzlichen Dank den vielen engagierten Menschen, den Vereinen, Initiativen, Organisationen und Kirchen, die sich mit der Aktion solidarisch erklärt, sich eingebracht, Unterschriften gesammelt, mitdiskutiert und so die Aktion verbreitet und zum Erfolg geführt haben", sagte Oberkirchenrat Christian Fuhrmann, der die Petition im Auftrag des Landeskirchenrates beim Bundestag eingereicht hatte. Nun werde es zu einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss kommen. Nur wenige Petitionen erreichen nach EKM-Angaben pro Jahr über die Online-Mitzeichnung das nötige Quorum. Von 2013 bis 2017 sei das nur bei 20 von insgesamt 66.255 eingereichten Petitionen gelungen, sagte ein Kirchensprecher. Zu der Tempolimit-Petition habe es im Diskussionsforum auf der Internetseite des Bundestages während der vierwöchigen Mitzeichnungsfrist 947 Meinungsbeiträge gegeben.
Ein Tempolimit ist aus Sicht der mitteldeutschen Kirche ein sofort umsetzbarer und kostengünstiger Beitrag, um die Kohlendioxid-Emissionen zu senken. Zudem sorge es für einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss mit weniger Staus, argumentiert die Kirche. Auch könnten Kosten beim Bau von Autobahnen und für deren Unterhalt gespart werden. Ein Tempolimit mindere außerdem das Lärmaufkommen und den Reifenabrieb. Nicht zuletzt werde die Verkehrssicherheit erhöht. Deutschland ist das einzige Land in der Europäischen Union ohne eine Maximalgeschwindigkeit auf Autobahnen.