Zu dem Rechtsrockkonzert am Samstag auf einem privaten Hotelgelände waren rund 500 Teilnehmer aus der rechten Szene erwartet worden. Dabei wurden am Abend laut Polizei Journalisten und Polizisten von Konzertbesuchern angegriffen, so dass sie das Versammlungszelt wieder verlassen mussten. Zuvor war nach Polizeiangaben einzelnen Journalisten zunächst der Zugang zum Versammlungszelt vom Veranstalter verweigert worden, so dass diese dann von der Polizei in das Zelt begleitet wurden.
Bislang ermittelt die Polizei in diesem Zusammenhang in sechs Fällen wegen Sachbeschädigung, Volksverhetzung, Beleidigung, und Verstößen gegen das Waffen- und Versammlungsgesetz. Außerdem wird nach "Sieg-Heil"-Rufen gegen Unbekannt wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt. Die Polizei war in Ostritz mit insgesamt 300 Beamten im Einsatz.
Mit dem Friedensfest setzte der Ort in der Oberlausitz zum wiederholten Mal ein Zeichen gegen Rechts. Es fand bereits zum dritten Mal als Reaktion auf ein Rechtsrockfestival in Ostritz statt und statt diesmal unter dem Motto "Zeichen setzen-Hinsehen-Handeln". Für Juni haben Neonazis bereits eine weitere Veranstaltung in Ostritz angemeldet. Auch dann sind wieder Gegenaktivitäten geplant.
Am Freitagabend hatte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) Ostritz einen Besuch abgestattet und das Engagement der Menschen vor Ort gewürdigt. Veranstalter des Friedensfestes war das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz. Unterstützt wurde das Fest auch von Demokratievereinen und Unternehmen aus der Region.