Von den unzähligen Krisen weltweit erhalten einige der Hilfsorganisation Care zufolge weitaus weniger mediale Aufmerksamkeit als andere. Während beispielweise die Zahl der Vertriebenen innerhalb der Demokratischen Republik Kongo ähnlich hoch sei wie in Syrien, gebe es nur wenig Berichterstattung über die Menschen im Kongo, teilte die Organisation bei der Präsentation ihres Berichts "Suffering in Silence" mit. Viele von Gewalt betroffene Menschen litten im Stillen, abseits der öffentlichen Wahrnehmung.
Neben der anhaltenden Gewalt im Kongo listet der Bericht zehn weitere humanitäre Krisen auf, die im vergangenen Jahr nur wenig Schlagzeilen machten. Nur selten in die Medien geschafft hätten es auch die Konflikte im Sudan, die Armut in der Zentralafrikanischen Republik, der Hunger im Niger, die Vertreibung und Unterernährung in Äthiopien, die Krise im Tschad, die Folgen des Wirbelsturms auf den Philippinen, die Auswirkungen des Klimawandels in Madagaskar und die Ernährungskrise in Haiti.
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Für den Bericht wurden den Angaben nach 1,1 Millionen Online-Artikel in englischer, französischer und deutscher Sprache untersucht. In die Analyse seien nur Länder einbezogen worden, in denen mindestens eine Million Menschen unter einer Naturkatastrophe oder menschengemachten Krise leiden. Gab es in einem Land mehrere große Krisen, wie zum Beispiel in Äthiopien, wurden diese separat gelistet, erklärte die Organisation. "Die traurige Wahrheit ist, dass das Leben von über 132 Millionen Menschen weltweit im Jahr 2018 von Krisen und Konflikten bedroht war - unabhängig davon, ob wir davon gehört haben oder eben nicht", heißt es in dem Bericht weiter. Es gebe viele Gründe, warum über manche Krisen nur selten berichtet werde: eine schier unüberschaubare Zahl an Konflikten und Katastrophen, der erschwerte Zugang für Medien zu Krisengebieten oder fehlende Finanzierung.
Dabei spielten Medien eine entscheidende Rolle dabei, wie die Öffentlichkeit, humanitäre Helfer und internationale Organisationen auf Katastrophen reagierten, betonte Care. Um eine ausführlichere Berichterstattung zu erreichen, empfiehlt die Organisation Politikern und Regierungen, Journalisten dabei zu unterstützen, vollen und sicheren Zugang zu Krisengebieten zu bekommen. Humanitäre Hilfe sollte sich zudem nicht nach der medialen Aufmerksamkeit richten, sondern nach dem tatsächlichen Hilfsbedarf. Journalisten und Hilfsorganisationen empfiehlt Care, enger zusammenzuarbeiten.