Ihr eigener Mangel an Bewusstsein für das Phänomen mache die Scham umso größer, betonen die beiden Vereinigungen der weiblichen und der männlichen Orden. Vor dem am Donnerstag im Vatikan beginnenden Bischofstreffen gestanden sie ein, in der Vergangenheit Opfern nicht genügend zugehört zu haben.
Ein bei Ordensleuten übliches starkes Zugehörigkeitsgefühl habe die Offenlegung und Verurteilung von Missbrauch erschwert. "Das hat zu falscher Loyalität, falschen Urteilen, langsamem Handeln und mitunter zu Vertuschung geführt", heißt es in der vierseitigen Erklärung.
Rund zwanzig der 190 Teilnehmer des von Donnerstag bis Sonntag geplanten Treffens im Vatikan über den Missbrauch an Minderjährigen in der Kirche sind Ordensleute. Neben rund 110 Vorsitzenden von nationalen Bischofskonferenzen werden die Leiter von zuständigen Vatikanbehörden sowie einige Opfer an der Versammlung teilnehmen.