Vertreter von Politik und Kirchen riefen am Rande der Veranstaltung dazu auf, sich im Geiste des schwarzen US-Bürgerrechtlers für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen einzusetzen. "Wir müssen auch heute immer wieder lernen - Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion - mit Friedfertigkeit, Respekt und Toleranz miteinander umzugehen", sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU).
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, mahnte, die Kirchen und die Christen müssten ihre Stimme erheben, wo Recht und Gerechtigkeit mit Füßen getreten werden. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck rief dazu auf, sich für die Gleichheit aller Menschen einzusetzen und für Arme und Menschen am Rande einzutreten.
Leo Schouten vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland sagte, Kings Beispiel zeige, "dass Menschen, die für ihren Glauben einstehen, etwas bewirken können". Der baptistische Prediger Martin Luther King hatte durch gewaltfreien Kampf gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung wesentlich zur Entstehung einer Massenbewegung beigetragen, die zur Aufhebung der gesetzlichen Rassentrennung in den USA führte.
Das Chormusical ist ein ökumenisches Projekt. Die Stiftung Creative Kirche in Witten hat als Veranstalterin eng mit der Evangelischen Kirche im Rheinland, dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und auch dem Bistum Essen zusammengearbeitet. Bischof Overbeck zeigte sich als einer der Schirmherren des Musicals am Abend hoffnungsvoll, dass dieses Projekt "die ökumenische Verbundenheit stärken kann". Präses Rekowski schloss sich dieser Hoffnung an: "Martin Luther King verbindet Christen aller Konfessionen. Sein Kampf gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit ist sehr aktuell."
Das Musical "Martin Luther King" stammt aus der Feder der Komponisten Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken. Die Texte zu den neu komponierten Liedern schrieb Andreas Malessa. Auch altbekannte Gospelsongs sind zu hören. Das Musical unterstützt zudem ein Projekt von "Brot für die Welt" für sauberes Trinkwasser in Kenia. Während der ersten Aufführung am Samstag spendete das Publikum dafür mehr als 13.300 Euro.
Am Sonntagabend war eine zweite Aufführung in Essen geplant, anschließend ist das Musical im Juni auch beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund zu sehen. 2020 geht die Produktion auf bundesweite Tournee. Unter anderem sind Aufführungen in Offenburg, Hamburg, Ludwigsburg, Münster, Siegen, Hannover, Minden, Bochum, Braunschweig, Bayreuth und Wetzlar geplant. Bei jedem Auftritt steht ein anderer Projektchor aus Chören und Einzelsängern aus der jeweiligen Region auf der Bühne. Der Veranstalter rechnet mit Kosten von insgesamt 2,5 Millionen Euro, die neben den Erlösen aus dem Kartenverkauf durch Sponsoren gedeckt werden sollen.