Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund sucht noch 8.000 Privatunterkünfte. Kirchentagspräsident Hans Leyendecker sagte zum Auftakt, Gastfreundschaft sei ein wichtiger Teil der Großveranstaltung. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hob hervor, dass es nun darauf ankomme, sich als guter Gastgeber zu erweisen.
Für die Unterkünfte kommen nach Angaben der Veranstalter neben Dortmund weitere umliegende Städte in Betracht: Unna, Lünen, Bochum, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Kamen, Schwerte und Witten. Von der Unterkunft aus sollte der Veranstaltungsort in rund 50 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein.
Zum Kirchentag, der vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund stattfindet, erwarten die Veranstalter rund 100.000 Gäste. Nach den jetzigen Planungen sollen rund 40.000 Besucher in Sporthallen untergebracht werden, etwa 20.000 in Hotels und auf Campingplätzen. Bei 32.000 Gästen gehen die Veranstalter davon aus, dass sie bei Verwandten oder Bekannten ein Quartier finden oder von ihrem Wohnort aus zum Kirchentag pendeln.
Für die gesuchten Privatunterkünfte sind keine eigenen Gästezimmer erforderlich, wie die Generalsekretärin des Kirchentags, Julia Helmke, hervorhob. "Ein Bett, ein Sofa oder eine Liege sowie ein kleines Frühstück am Morgen reichen vollkommen aus", sagte Helmke. Quartiere werden für verschiedene Zielgruppen gesucht: Gäste ab einem Alter von 35 Jahren, Menschen mit Behinderung, Mitwirkende des Kirchentags und internationale Besucher. Helmke betonte zudem, dass sich zwischen Gastgebern und Gästen schon sehr häufig dauerhafte Kontakte oder bleibende Freundschaften entwickelt hätten. Helmke rief dazu auf, die Herzen und die Türen zu öffnen. Gelebte Gastfreundschaft gehöre zu dem fünftägigen Fest des Glaubens unmittelbar dazu.
Nach Worten der leitenden Theologin Kurschus und des Kirchentagspräsidenten Leyendecker hat nun die heiße Phase der Vorbereitungen für die Veranstaltung begonnen. Inzwischen sei auch das Programm nahezu komplett festgelegt. Es gebe nur noch wenige Felder, die noch offen seien, sagte Leyendecker. Er lobte das "ungewöhnlich große Engagement von vielen Leuten, den Kirchentag vorzubereiten und zu organisieren". Präses Kurschus stellte ein Wir-Gefühl heraus, das sich in der Landeskirche für den Kirchentag entwickelt habe. Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) sagte, er erwarte eine große Zahl von Besuchern, denen man die Stadt zeigen und vorstellen könne.
Das Protestantentreffen ist alle zwei Jahre in einer anderen Stadt zu Gast. Der diesjährige Kirchentag steht unter der Losung "Was für ein Vertrauen".