Der einzige Überlebende sagte nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) vom Samstag, er sei mit 53 weiteren Migranten auf dem Weg nach Spanien gewesen. Spanische und marokkanische Schiffe suchten zunächst vergeblich nach Überresten des Fischkutters.
Die italienische Küstenwache rettete bei dem Unglück vor der libyschen Küste drei Migranten aus dem Meer. Nach ihrer Ankunft auf der Insel Lampedusa sagten die beiden Sudanesen und ein Mann aus Ghana nach Angaben des italienischen Sprechers der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo, auf dem Schlauchboot hätten sich insgesamt 120 Menschen befunden.
Suche nach Überlebenden
Das Schlauchboot war Donnerstagnacht vom Hafen Garabulli östlich von Tripolis aus gestartet. Nach zehn Stunden auf See begann das Boot den Überlebenden zufolge zu sinken. Drei Stunden später wurden sie von einem Patrouillenflugzeug der italienischen Marine entdeckt und anschließend vom Hubschrauber eines Schiffs der italienischen Marine gerettet. Die libysche Küstenwache beauftragte einen liberianischen Frachter und ein italienisches Schiff, das sich 110 Seemeilen vom Unglücksort entfernt befand, mit der Suche nach Überlebenden.
Die deutsche Organisation Sea Watch rettete mit ihrem Schiff "Sea-Watch 3" nach eigenen Angaben bei einem weiteren Unglück vor Libyen 47 Menschen von einem in Seenot geratenen Schlauchboot. Zudem warf die Rettungsorganisation Italien vor, im Fall des vor der libyschen Küste gesunkenen Schlauchboots keine Hilfe geleistet zu haben.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini erklärte daraufhin am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter, er werde "nie Komplize von Menschenhändlern und von Nichtregierungsorganisationen sein, die die Regeln nicht achten". Italien verweigert ebenso wie Frankreich und Spanien Schiffen mit Bootsflüchtlingen die Einfahrt in die eigenen Häfen.
###extern|twitter|matteosalvinimi/status/1086909726884069376###