Im Dialog mit diesen Ländern müsse die Unterdrückung von Christen deutlich angesprochen werden, Politiker müssten für die Einhaltung der Religionsfreiheit eintreten, erklärte Kauder, der in der CDU/CSU-Bundestagfraktion für die Themen Werte, Religionsfreiheit und Einsatz gegen Christenverfolgung zuständig ist. Anlass ist der am Mittwoch vorgelegte jährliche Bericht des Hilfswerks Open Doors über die weltweite Unterdrückung und Diskriminierung von Christen.
Der jährliche "Weltverfolgungsindex" von Open Doors führe immer wieder vor Augen, "in welchen Ländern und Regionen der Welt unser Einsatz für die Einhaltung der Religionsfreiheit besonders gefordert ist", erklärte Kauder. So seien laut dem Bericht Anfang letzten Jahres in China neue Vorschriften für religiöse Angelegenheiten in Kraft getreten. Zahlreiche christliche Kirchen mussten schließen oder seien zerstört worden. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl inhaftierter Christen in China drastisch gestiegen. In Indien werde von einer steigenden Zahl von Angriffen auf Christen durch religiös motivierte, extremistische Gruppen berichtet.
Die Einhaltung der Glaubens- und Gewissensfreiheit sei für den Frieden in der Welt zwingende Voraussetzung, unterstrich Kauder: "In der Außen- und Entwicklungspolitik werden wir daher weiter auf die Wahrung der Religionsfreiheit drängen." Nach dem Weltverfolgungsindex 2019 leben mehr als 700 Millionen Christen in Ländern mit starker und zunehmender Christenverfolgung. Wie in den Vorjahren steht Nordkorea an der Spitze der Negativ-Rangliste. Auf Platz zwei und drei folgen wie bereits im Vorjahr Afghanistan und Somalia.
Der jährlich veröffentlichte Weltverfolgungsindex soll seit mehr als 15 Jahren betroffenen Christen und Konvertiten zum christlichen Glauben eine Stimme geben. Open Doors ist nach eigenen Angaben in fast 80 Ländern aktiv. Der deutsche Zweig ist als Verein organisiert und wird vor allem von Freikirchen unterstützt.