Angesichts der nach wie vor drückenden Probleme von Millionen Kindern weltweit sei die Kindernothilfe auch nach 60 Jahren immer noch gefordert, betonte Wiedemann. "Es ist noch viel zu tun." Alle zehn Sekunden sterbe auf der Welt ein Kind unter fünf Jahren an Hunger. In Kriegs- und Bürgerkriegsregionen gebe es Zigtausende Kindersoldaten, 72 Millionen Kinder weltweit schufteten unter oft unsäglichen Bedingungen. "Wir dürfen nicht aufhören, den Kindern auf der ganzen Welt zu ihren Rechten zu verhelfen", mahnte die Kindernothilfe-Chefin.
Angetreten war die Kindernothilfe nach eigenen Angaben 1959, um notleidenden Kindern in Indien zu helfen. Das Engagement begann mit fünf Patenschaften, die Mädchen und Jungen eine Ausbildung und einen Platz in einem Schülerwohnheim sicherten. "Seitdem hat die Kindernothilfe 5.300 Projekte von lokalen Partnerorganisationen gefördert und dadurch rund 7,1 Millionen Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Ausbeutung geschützt, ihnen einen Schulbesuch ermöglicht und für ihre Gesundheit und Ernährung gesorgt", sagte Wiedemann.
Heute engagieren sich den Angaben zufolge rund 1.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bundesweit für die Ziele der Kindernothilfe. Prominente Botschafterinnen des Hilfswerks sind unter anderen die Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, Christina Rau, und die Schauspielerin Natalia Wörner.
Die Kindernothilfe ist mit lokalen Partnern 2018 in insgesamt 33 Ländern in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika tätig. 2017 erreichte das Hilfswerk Gesamteinnahmen in Höhe von 68,1 Millionen Euro. Damit konnten fast 1,9 Millionen Kinder und ihre Familien unterstützt und gefördert werden. Rund 90 Prozent der Einnahmen kommen aus Spendengeldern, wie Weidemann erklärte.