Mehr investieren wollen die Reformierten beispielsweise in die Jugendarbeit, in die Kirchenmusik und infrastrukturell bei der Sanierung von Pfarrhäusern. Erstmals soll es darüber hinaus im Sommer 2019 im Kloster Möllenbeck im Weserbergland ein großes Konfirmandencamp geben, an dem etwa 300 Jugendliche und 100 Teamer teilnehmen. Die Kirche setze mit dem Camp auf ein "reformiertes Wir-Gefühl" unter den Teilnehmenden, betonte Johr.
Die finanzielle Lage der Kirche ist nach Aussage des Juristen gut. Dazu tragen seinen Angaben zufolge nicht nur gestiegene Kirchensteuereinnahmen vergangener Jahre bei, sondern auch Rücklagen und weitere Instrumente der langfristigen Zukunftssicherung. So verfügen die Reformierten derzeit über zehn Millionen Euro Rücklagen. 2004, als die Kirche in einer finanziellen Krise steckte, waren es laut Synodenpräses Norbert Nordholt lediglich 30.000 Euro. Zusätzliche Stabilität bietet eine Gemeindestiftung, die über den Haushalt bedient wird und durch die zwischenzeitlich etwa 2.000 Hektar Ländereien im Wert von gut 30 Millionen Euro angekauft wurden. Erträge wie Pachten fließen in die Gemeinden.
Wie andere Kirchen treibt die Reformierten besonders die Frage nach theologischem Nachwuchs um, zumal in den nächsten Jahren geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Zum Beispiel mit Schnuppertagen wolle man schon Schülerinnen und Schüler für den Pfarrberuf interessieren, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher. Die Tatsache, dass die Reformierten eher zu den kleinen Landeskirchen in Deutschland zählen, sieht Heimbucher als Vorteil: "Das macht eine sehr persönliche Begleitung in der Ausbildung möglich, stabilisierend und unterstützend."
Die Synode, zu der 62 Delegierte gehören, tagt in der Regel zweimal im Jahr, meist in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 173.500 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.