© Archiv Bundesvereinigung Lebenshilfe
Lebenshilfe-Kindergarten in Heidelberg, 1968
Lebenshilfe feiert 60 Jahre
An ihrem Gründungsort Marburg hat die Lebenshilfe am Donnerstag ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Die Lebenshilfe-Vorsitzende Ulla Schmidt nannte die Inklusion an Schulen "absolut verbesserungswürdig".
"Wir sind in Deutschland noch nicht so weit wie in anderen Ländern", sagte die frühere Bundesgesundheitsministerin vor Beginn der Jubiläumsveranstaltung und forderte unter anderem ein Zwei-Lehrer-System in den Klassen.
Während ihrer Mitgliederversammlung zeichnete die Lebenshilfe den Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen mit dem Medienpreis Bobby aus. Er werbe unermüdlich für eine Gesellschaft der Vielfalt, in der kranke, alte und behinderte Menschen nicht an den Rand gedrängt werden dürfen, begründete die Lebenshilfe die Auszeichnung.
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Die Bundesvereinigung Lebenshilfe wurde am 23. November 1958 in Marburg gegründet. Damals gab es laut Lebenshilfe kaum Unterstützung für Menschen mit geistiger Behinderung. Der niederländische Pädagoge Tom Mutters, der als UN-Beauftragter nach dem Krieg nach Deutschland kam, gründete zusammen mit Eltern und Fachleuten den Verein "Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind". Er starb am 2. Februar 2016 mit 99 Jahren in Marburg.
Nach 1958 bildeten sich überall in Deutschland örtliche Vereine. Heute sind es nach Angaben der Lebenshilfe mehr als 500 mit rund 125.000 Mitgliedern.