Der Pakt, der im Dezember in Marokko angenommen werden soll, richte sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie die Kriminalisierung von Migranten. Zudem fördere das rechtlich unverbindliche Abkommen die Integration der Migranten in ihren Aufnahmeländern. Der ÖRK gab jedoch zu bedenken, dass viele Menschen in den Aufnahmeländern Ängste und Vorbehalte hätten. Es bestehe die Furcht, dass die Migration zu Umwälzungen und Verdrängungen in Wirtschaft, Kultur und Religion führe.
Der "Globale Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration" soll die weltweite Migration regulieren. Seit dem Jahr 2000 kamen mindestens 60.000 Migranten auf den gefährlichen Routen in Aufnahmeländer ums Leben. Laut Schätzungen leben und arbeiten mehr als 250 Millionen Migranten fern ihrer Heimatländer, oft unter erbärmlichen Bedingungen. Die AfD und andere rechtspopulistische Parteien in Europa warnen vor Masseneinwanderungen als Folge des Paktes. Die USA, Österreich und weitere Länder verweigern sich dem Abkommen. Deutschland gehört zu den mehr als 180 Staaten, die das Abkommen annehmen wollen.
Der Weltkirchenrat rief die Staaten auch dazu auf, den rechtlich ebenfalls unverbindlichen Globalen Flüchtlingspakt der UN anzunehmen. Dieser Pakt steckt einen Rahmen ab, um Flüchtlinge besser zu schützen. Er soll bis Ende 2018 in der UN-Vollversammlung angenommen werden und die Genfer Flüchtlingskonvention ergänzen.
Der ÖRK umfasst rund 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen. Der Exekutivausschuss ist ein Leitungsgremium des ökumenischen Dachverbandes, der in Genf seinen Sitz hat.