Jeder dritte Deutsche vertritt ausländerfeindliche Positionen

Besonders deutlich sei der Zuwachs rechtsextremer Tendenzen in Ostdeutschland.
© Arno Burgi/dpa
Ein rechtsextremer Teilnehmer einer Demonstration der Thügida vor der Frauenkirche in Dresden.
Jeder dritte Deutsche vertritt ausländerfeindliche Positionen
Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat einer Studie der Universität Leipzig zufolge erneut zugenommen. Demnach vertritt etwa jeder dritte Deutsche mittlerweile ausländerfeindliche Positionen, heißt es in der am Mittwoch in Berlin vorgestellten Langzeitstudie zu autoritären und rechtsextremen Einstellungen. Besonders deutlich sei der Zuwachs in Ostdeutschland.

So stimmten insgesamt 36 Prozent der Deutschen der Aussage zu, dass Ausländer nur hierherkommen, um den Sozialstaat auszunutzen (Ost: 47,1 Prozent, West: 32,7 Prozent). Über ein Viertel würde Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken, wenn in Deutschland die Arbeitsplätze knapp werden (Ost: 32,4, West: 25). Rund 36 Prozent hielten die Bundesrepublik durch Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet (Ost: 44,6, West: 33,3).



Im Vergleich zur letzten Erhebungswelle 2016 sei die geschlossene manifeste Ausländerfeindlichkeit, also die konsequente Zustimmung aller Aussagen, bundesweit um knapp vier auf 24,1 Prozent gestiegen, heißt es. In Ostdeutschland stieg der Anteil von 22,7 auf knapp 31 Prozent.

"Damit beobachten wir hohe Zustimmungswerte für die Einstellung, die in der Forschung als 'Einstiegsdroge' in den Rechtsextremismus gilt", sagte Studienautor Oliver Decker. Die Hemmschwelle, diesen rechtsextremen Aussagen zuzustimmen, sei besonders niedrig.