Man habe ihm immer gesagt, dass Jesus für seine Sünden gestorben sei. Aber welche Sünden habe ein fünf- oder sechsjähriges Kind begangen? "Ich habe nicht gesagt, der soll sich an Kreuz nageln lassen", schilderte der 53-Jährige seine damaligen Gedanken: "Was für eine bekloppte Geschichte ist denn das?!" Später habe er dann festgestellt, dass Jesus ganz anders sei, erklärte Glööckler, der evangelisch erzogen wurde, aus der Kirche aber ausgetreten ist. "Der Kern der Sache ist doch, dass Jesus uns gesagt hat: Egal, was mit dir passiert, du kannst immer neu anfangen, du kannst jeden Moment neu geboren werden."
Diese Message werde in der Kirche aber nicht vermittelt: "Dort sprechen sie immer nur von Schuld und Sünden", kritisierte der Designer. Er wünsche sich eine Kirche, "die uns auffängt, wenn wir stürzen, die uns hält, wenn wir stolpern". Dankbar sei er der Kirche für das Vaterunser, fügte Glööckler hinzu, dessen Buch "Kirche, öffne dich! Hat die Kirche noch Zukunft?" kürzlich erschienen ist. "Wenn ich merke, dass ich im Kopf schwimme, dann fange ich an, das Vaterunser runterzuleiern, und komme in eine tiefe Ruhe."