Im Vergleich zum Vorjahr ist dies nur ein geringfügige Verbesserung: 2017 fehlten noch 279.000 Plätze, die Lücke betrug 12,1 Prozent. Als Gründe führt das Insitut unter anderem steigende Geburten- und Zuwanderungszahlen an.
Die Zahl der Eltern, die sich einen Betreuungsplatz wünschen, steige zudem kontinuierlich. "Die Kommunen müssen sich darauf einrichten, dass sie in zehn Jahren für alle Kinder ab zwei Jahren eine Betreuung anbieten müssen", sagte IW-Familienpolitik-Experte Wido Geis-Thöne der "Welt am Sonntag".
Der familienpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, sagte der Zeitung, die Rekrutierung neuer Fachkräfte müsse angesichts der angespannten Personalsituation als "nationale Aufgabe" begriffen werden. Er forderte eine "konzertierte Aktion zur Gewinnung von Erziehern". Gleichzeitig warnte er davor, den Qualitätsausbau zugunsten von Beitragssenkungen zu vernachlässigen.
Im Bundestag wurde am vergangenen Donnerstag das "Gute-Kita-Gesetz" debattiert. Mit dem Gesetz stellt der Bund den Ländern in den kommenden vier Jahren 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung, die sie in die Verbesserung der Betreuung investieren sollen.
"Wir als Union hätten uns gewünscht, dass wir das Thema Beitragsfreiheit weitestgehend ausklammern und uns ausschließlich auf den Qualitätsaspekt verständigen", sagte Weinberg der "Welt am Sonntag". In den weiteren Verhandlungen werde die Union "massiv einfordern, den Schwerpunkt auf einen nachhaltigen Qualitätsausbau zu legen".