© Agenzia Romano Siciliani/Cristian Gennari
Kardinal Kurt Koch , der "Ökumene-Minister" des Vatikan.
Kardinal Koch für ökumenische Synode
Der Präsident des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, hat sich für eine ökumenische Synode ausgesprochen, an der neben katholischen Bischöfen auch Vertreter anderer christlicher Kirchen teilnehmen.
Die von Papst Franziskus jüngst eingeführte Möglichkeit könne ein "faszinierendes Experiment" sein, sagte der "Ökumene-Minister" des Vatikan dem Internetportal "Vaticannews" vom Mittwoch zufolge.
Kardinal Koch würde eine ökumenische Synode über Fragen begrüßen, die alle Christen betreffen, bei denen es "dringend notwendig ist, dass wir eine gemeinsame Stimme finden". Nach einer Zeit der Annäherung zwischen den Kirchen gebe es in jüngster Zeit neue Spannungen zwischen den Konfessionen um ethische Fragen. Das Leitmotiv der ökumenischen Bewegung der 80er Jahre, nach dem Glauben trennte, Handeln jedoch einte, habe sich heute fast in sein Gegenteil verkehrt, beklagte Koch mit Blick auf Fragen von Bioethik, Ehe, Sexualität und Gender.
Mehr zu Ökumene und Weltreligionen
Bei der bis zum 28. Oktober im Vatikan tagenden Bischofssynode über Jugend und Kirche sind Mitglieder anderer Kirchen und Religionen als Zuhörer und Experten, nicht jedoch als Teilnehmer mit Stimmrecht zugelassen. Das Abschlussdokument wird von den Synodenvätern und in diesem Fall zwei Fratres ohne Priesterweihe verabschiedet. Papst Franziskus erließ im vergangenen Monat neue Regeln, nach denen das katholische Kirchenoberhaupt insbesondere aus ökumenischen Gründen auch Synoden "nach anderen von ihm festgelegten Modalitäten" einberufen kann.