Zum Start rechnet die Vereinigung mit 15 bis 20 Mitgliedern, wie einer der Initiatoren, Wolfgang Fuhl, auf Anfrage mitteilte. Zweck und Ziel des Vereins sollen demnach am Sonntag in Form einer Satzung beschlossen werden. In einem dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegenden Diskussionspapier, das dafür als Grundlage dienen soll, wird vor allem auf Antisemitismus unter Muslimen abgehoben und dies in Zusammenhang mit der Kritik der AfD an der Zuwanderungspolitik gebracht.
Die Idee zur Gründung der Vereinigung sorgte bereits für Kritik. Wiederholt wurde der AfD Nähe zu Rechtsextremisten vorgeworfen. Eine Rede von Björn Höcke über Geschichtspolitik mit der Formulierung "Denkmal der Schande" für das Holocaust-Mahnmal in Berlin und die Aussage von Parteichef Alexander Gauland, Adolf Hitler und die Nationalsozialisten seien nur ein "Vogelschiss" in der deutschen Geschichte gewesen, sorgten für Empörung. Auch in dem Fall des baden-württembergischen Abgeordneten Wolfgang Gedeon, dem die Leugnung des Holocaust vorgeworfen wird, sahen Kritiker eine Bestätigung für antisemitische Tendenzen in der AfD.
Die Gründer des Kreises "Juden in der AfD" weisen dies zurück. "Dass sich in den Reihen der AfD einzelne tatsächliche Antisemiten, etwa Wolfgang Gedeon (?), finden, leugnen wir nicht; nur wird in der öffentlichen Wahrnehmung der Einfluss dieser einzelnen Mitglieder maßlos überschätzt", heißt es in dem Entwurf für eine Grundsatzerklärung. Man sehe in dem "Wunsch der AfD danach, dass Deutschland wieder eine selbstbewusste Nation werden möge, durchaus keinen Widerspruch zu jüdischen Interessen", heißt es darin weiter.